Was in einem Monat so passiert ist...

Sprachschule (10.08. - 21.08.)

Sprachschule...das bedeutete zeitig aufstehen, lernen und Hausaufgaben machen – also wie in der Schule. Halb zehn begann jeden Tag der Unterricht. Das klingt jetzt zwar nach einer ziemlich angenehmen Uhrzeit, doch da sich die Sprachschule im Zentrum Santiagos befindet und wir von Renca bis dahin in der Rushhour ca. zwei Stunden brauchen, wurde es dann ganz schön zeitig.

Bis 16 Uhr hieß es dann Grammatik üben, Texte lesen, Dialoge anhören und selbst sprechen. Das Ganze wurde von einigen Pausen unterbrochen, in der sich dann alle Deutschen in der Cafeteria trafen oder Empanadas im nahegelegenen Supermarkt kauften. In der ersten Woche waren wir schon viele Deutsche in der Sprachschule, doch in der zweiten wurden es noch mehr, weil die Freiwilligen der Fundación Cristo Vive nun daran auch teilnahmen. Insgesamt waren wir dann 22 deutsche Freiwillige und fünf weitere, die aber nicht mehr zu uns gehörten. Kein Wunder, dass man in der Pause mehr Deutsch als Spanisch gehört hat.

Meine Sprachschullehrerin am Vormittag hieß Verónica und konnte sogar ein bisschen deutsch. Mit ihr und auch meiner Gruppe, die aus Katerina (Großbritannien), Stephany (USA, ursprünglich Philippinen) und Chihuang (Südkorea) bestand, war es immer sehr lustig, da wir uns oft über Vorurteile über unsere Herkunftsländer unterhielten.

Von der Sprachschule wurden einige Nachmittags- und Abendaktivitäten angeboten. So konnte man zum Beispiel das Museo de la Memoria y los Derechos Humanos (Museum der Erinnerung und der Menschenrechte), welches sich um die Pinochet-Zeit dreht, besuchen oder auch an einem Salsakurs teilnehmen. Am Freitagabend findet immer ein Intercambio (Austausch) statt, bei dem Chilenen, die Englisch, und Ausländer, die Spanisch lernen wollen, herzlich eingeladen sind. Im Anschluss daran geht die Mehrzahl in eine nahegelegene Bar und unterhält sich weiter.

Reuniones (22.08. und 22.09.)

Auf dem Weg zur ersten Reunión haben wir uns zum ersten Mal richtig verfahren, da wir mal die Busverbindung zur EFPO (Hauptgebäude der Fundación) austesten wollten. Leider haben wir uns in den Bus, der in die falsche Richtung fährt, gesetzt und dies auch erst eine halbe Stunde später mitbekommen. Der Vorteil war, dass wir neue Teile Santiagos gesehen haben. Der Nachteil dagegen war, dass wir ein bisschen später (eine Stunde) zur Reunión gekommen sind – chilenische Pünktlichkeit eben.

Nachdem wir nun auch da waren, sprachen wir in der Gruppe über unsere Erwartungen und Hoffnungen, aber auch verschiedene problematische Situationen auf der Arbeit oder innerhalb der WG und deren Lösungen.

In der Pause gab es wieder Helgas liebevoll gemachte Paltabrötchen – Brötchen mit Avocadocreme, Käse und Tomate – welche einfach die besten auf der ganzen Welt sind. Egal wie viel Mühe wir uns auch geben, unsere selbstgemachten Paltabrötchen werden nie so gut wie Helgas.

Zur zweiten Reunion besuchten wir das Consultorio Cristo Vive in Recoleta (eine Stunde von Renca entfernt). Das Consultorio ist wie eine Art kleines Krankenhaus, durch welches wir dann geführt wurden. Danach ging es wieder in die EFPO: es gab Paltabrötchen und wir unterhielten uns über die Sprachschule und unsere ersten Erfahrungen in den Einrichtungen.

Fiestas Patrias (17.09. - 19.09.)

In diesen Tagen bekamen wir den chilenischen Nationalstolz mit: Anfang September hängte jedes Haus seine Chileflagge raus und schon zwei Wochen vorher wurde sich überlegt wie viele Kilos pollo (Hühnchen) man braucht.

Auch die Masse an Empanadas und Asado (gegrilltes Fleisch), die die Chilenen während der Nationalfeiertage essen, ist gigantisch.

Isla Negra (26.09. - 27.09.)

Das Wochenende nach meinem Geburtstag sind wir nach Isla Negra (Stadtteil von El Quisco, einem kleinen, ruhigen Ort am Meer) gefahren, um frische Luft zu schnappen und uns zu entspannen. Ein bisschen Kultur durfte natürlich nicht fehlen, deswegen besichtigten wir das Pablo-Neruda-Haus. Aus dem Haus, des berühmtesten Dichters Chiles, in Isla Negra wurde ein Museum, in dem man einen Blick in einige Räume werfen konnte, in denen man riesige Engel und Statuen aus Holz, Kompasse, einen Tisch bestehend aus einem Wagenrad, seine Kleiderschränke mit einigen ausgewählten Kleidern, … entdecken konnte. In seinen anderen Häusern in Santiago und Valparaíso sind viele seiner Schriftstücke ausgestellt. Diese wollen wir auf jeden Fall auch noch besichtigen.

Valparaiso (03.10. - 04.10.)

Ziemlich spontan sind wir an diesem Wochenende los nach Valparaiso. Dort suchten wir uns erst einmal eine Möglichkeit zum Übernachten und besuchten den Carnaval, der dort gerade stattfand. Aufgrund des Carnavals sah man überall in der Stadt Leute mit Trommeln, Gitarren oder Blasinstrumenten. Wenn einer anfing zu spielen, dann setzten andere mit ein - die ganze Stadt war einfach eine kleine Welt voller Musik.

Santiago von oben

Einen ganz anderen Blick auf Santiago bekamen wir, als wir den San Cristóbal, einen der vielen Hausberge Santiagos, bestiegen. Von da aus hatte man eine gute Sicht auf die Größe der Stadt, die Anden, die anderen Hausberge (z.B. den Renca-Hausberg) und den Smog. Es war einfach gigantisch!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0